Sachschäden
Reparaturschaden …
- Reparaturkosten bis 100% des Wiederbeschaffungswertes.
Einfacher Totalschaden …
- Reparaturkosten zwischen 101% – 130% des Wiederbeschaffungswertes.
Echter wirtschaftlicher Totalschaden …
- Reparaturkosten über 130% des Wiederbeschaffungswertes.
Unechter wirtschaftlicher Totalschaden …
Restwertberücksichtigung zur Vergleichskontrollrechnung bei fiktiver Abrechnung:
- Falls die Reparaturkosten ca. 70% des Wiederbeschaffungswertes erreichen, ermittelt die gegnerische Versicherung bei fiktiver Abrechnung im Gegenzug zum bereits von uns zugrunde gelegten Restwert, in der Regel stets einen weiteren (höheren) Restwert.
RK * 100 = Kontrollrechnung
WBW
- Wenn der Reparaturaufwand nicht über den Wiederbeschaffungsaufwand liegt, hat die gegnerische Versicherung keine Rechtsgrundlage einen Restwert zugrunde zu legen.
- Falls der Reparaturaufwand über den Wiederbeschaffungsaufwand liegt, legt die gegnerische Versicherung einen Restwert zugrunde und rechnet den Schaden dann als unechten wirtschaftlichen Totalschaden ab.
- Der Geschädigte besitzt jedoch im frühen Stadium die Entscheidungsfreiheit, nicht auf Basis eines unechten wirtschaftlichen Totalschadens fiktiv abrechnen zu lassen, in dem die Schadensregulierung auf Reparaturbasis (Reparaturdurchführung) abgerechnet (Konkrete Abrechnung) wird, sofern die Reparaturkosten nicht über 130% des Wiederbeschaffungswerts liegen.
Reparaturaufwand (RA = RK + WM) im reparaturwürdigen Zustand
- Unter dem Reparaturaufwand (RA) auch Wiederherstellungsaufwand (WA) genannt, sind die Reparaturkosten (RK) inkl. MwSt. zuzüglich merkantile Wertminderung (WM) auch Minderwert (MW) genannt, welches steuerneutral zu verstehen ist.
Wiederbeschaffungsaufwand (WBA = WBW/WB – RW) im Totalschaden
- Unter dem Wiederbeschaffungsaufwand (WBA) ist der Wiederbeschaffungswert (WBW/WB) inkl. MwSt. abzüglich Restwert (RW) inkl. MwSt. zu verstehen.
Personenschäden
Was für körperliche Schäden kann man als Schmerzensgeld geltend machen?
- Falls ein Schleudertrauma, ein HWS (Hals-Wirbelsäulen-Trauma), eine starke Prellung, ein Bruch oder eine Distorsion (Verstauchung) vorliegt.
Wann kann man nach einem Verkehrsunfall Schmerzensgeld verlangen?
- Sobald die Schuldfrage an dem Verkehrsunfall eindeutig ist und kein überwiegendes Mitverschulden vorliegt.
- Jedenfalls sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen, der die Schmerzen und Verletzungen dokumentiert.
- Der Faktor Zeit spielt hier eine wichtige Rolle, denn viele Verletzungen lassen sich schon nach einigen Tagen nicht mehr mit der notwendigen Sicherheit feststellen oder auf den Verkehrsunfall zurück datieren.
- Bei vielen Verletzungen die ärztlich nicht dokumentiert wurden, für die eigentlich grundsätzlich ein Schmerzensgeldanspruch bestehen könnte, wird die gegnerische Versicherung versuchen kein Schmerzensgeld bezahlen zu müssen.
Wonach bemisst sich das Schmerzensgeld nach einem Verkehrsunfall?
- Eine sogenannte „Schmerzensgeldtabelle“ für bestimmte Verletzungen existiert im eigentlichen Sinne nicht.
- Als Beispiel, bei einem einfachen Schleudertrauma ohne bleibenden Schaden oder Schmerzen steht dem Geschädigten in der Regel ein Betrag von etwa 500 Euro als Schmerzensgeld zu.
- In Einzelfällen kann das Schmerzensgeld auch deutlich höher sein, etwa dann, wenn durch den Verkehrsunfall ein Dauerschaden an der Gesundheit des Geschädigten eintritt.
- Tritt beispielsweise eine vorübergehende oder dauerhafte Arbeitsunfähigkeit durch den Verkehrsunfall ein, kann dem Geschädigten neben dem einmaligen Schmerzensgeldanspruch auch ein Anspruch auf eine Schmerzensgeldrente zustehen.
- Nach gängiger Rechtsprechung für dauerhafte Beeinträchtigungen liegen Schmerzensgelder bei über 100.000 Euro und Schmerzensgeldrenten von einigen hundert Euro pro Monat, wenn nicht nur ein „einfaches“ Schleudertrauma vorliegt, sondern eine dauernde massive Beeinträchtigung.
- Als Richtlinien verwendet man in der Regel Gerichtsurteile aus dem Verkehrsrecht, worin nachgeschlagen werden kann, welche Beträge Geschädigten bei welchen Verletzungen bis lang zugesprochen wurden.
Wie macht man Schmerzensgeld geltend?
- Eine anwaltliche Schadensregulierung ist unumgänglich, der Schadenersatzanspruch wird unter Vorlage ärztlicher Nachweise bei der gegnerischen Versicherung geltend gemacht.